Klassischer als gedacht
Das Handels-Panel auf dem INSIDE Branchen-Gipfel
Das Handels-Panel auf dem Gipfel: Klassischer als gedacht „Neue Wege zum informierten Kunden“ ist die Überschrift für den großen Handels-Talk am Gipfel-Nachmittag, bei dem wir Jeremy Drury, den Digitalchef von Ikea Deutschland, Küchenheld-Mitgründer Dr. Love Edquist, EMV-Händler Martin Wetscher, die Chefin vom VME-Haus Kichechef in Luxemburg, Mireille Hilgert, und Otto-Möbelchef Jan Filler auf der Bühne begrüßen werden.
Alle fünf sehen sich mit den großen allgemeinen Herausforderungen dieser Zeit – allen voran Branchenkonjunktur und Transformation, aber auch sehr individuellen Anforderungen konfrontiert. Nicht nur im stationären Handel, auch im Online-Segment hat der Wind für die Branche zuletzt aus der Gegenrichtung geblasen.
Dass die Digitalisierung damit nun an ihre Grenzen gestoßen ist, werden Küchenheld und Ikea so vielleicht nicht sagen am 7. Mai auf der Gipfel-Bühne in München und ganz gewiss auch nicht Otto. Aber Martin Wetscher, Vorzeige-Möbelunternehmer aus dem Zillertal, der zusätzlich zum großen Einrichtungshaus zwei „digitale stationäre Filialen“ betreibt, hat dazu schon eine Meinung. Zum Vorbereitungs-Call beim Frühstückskaffee in der vergangenen Woche sagte Wetscher nämlich: „Wir haben 2015/2016 angefangen, alles zu digitalisieren, was digitalisiert werden kann. Heute würde ich sagen, das war viel zu euphorisch. Es geht doch klassischer zu als wir dachten.“
Auch bei Küchenheld gehen 80 Prozent der Kunden mindestens einmal in den Smartshop. So gut wie alles andere ist digital. In fünf Jahren hat sich Küchenheld auf 17 Mio Euro Umsatz hochgearbeitet. In diesem Jahr geht’s eher Richtung Stagnation. Und wie „klassisch“ ist Ikea unterwegs? Zu Köttbullar und Teelichtern muss man eigentlich nichts erklären. Jeremy Drury wird sich unseren Fragen zur Digitalstrategie von Ikea, zur Planungsstudio-Offensive und Remote-Beratung stellen. Und wir werden auch daran erinnern, dass Ikea hier schon mal einen Strategieschwenk vorgenommen hat.
Bei Otto gehen sie den Bedarf nach „Klassischem" an, indem Produktbeschreibungen immer mehr verbessert werden. Auch Holzwerkstoff-Muster werden versandt.
Wir warten mit Spannung auf die Antwort darauf, wie Wetscher an den Wetscher-Max-Standorten nachjustiert, und was Mireille Hilgert sagen wird, wie sie mit ihrem 38.000-qm-Haus diese Themen angeht. Denn auch Luxemburg ist keine Insel und kein Schlaraffenland, so Hilgert. Da sie die äußeren Umstände wie Konsum- und Immobilienkrise, Zinslage oder Lohnniveau nicht ändern könne, steht bei ihr auf der Agenda: die Erfahrungen der Kunden im Einrichtungshaus zu verbessern. In Verkäuferschulungen wird gelernt, Kundinnen und Kunden zuzuhören und sich ehrlich in sie einzufühlen.